
An den vergangenen Wochenenden kam es wieder zu spontanen Protesten gegen Infostände der AfD. Unten zwei Berichte zu den Protesten. Vielen Dank an alle, die unseren Protest unterstützt haben und gegen die menschenverachtende AfD ihre Stimme erheben!
Kommt alle am kommenden Samstag den 9. September zur Demonstration gegen Rassismus und die AfD.
>>> 14:30 Uhr, Demo-Start Hachmannplatz (Hamburg) <<<
Wir wollen eine solidarische Gesellschaft aller Menschen, ohne Grenzen, ohne Konkurrenz und ohne Hetze. Kommt auf die Straße – unsere Alternative heißt Solidarität!
#noafd #noafdhh #nonazishh #noja #agrhh
Spontaner Protest gegen Infostand der AfD in Winterhude
Mit ganzen neun Personen versuchte die AfD am gestrigen Samstag den wenigen Passant*innen an der Barmbeker Straße ihre schwarz-rot-goldenen Flyer aufzudrängen. Besonders ätzend äußerte sich lachend eine ältere Dame der AfD: Flüchtlinge solle man kasernieren oder auf ihrem Flug nach Deutschland "in der Toilette entsorgen". Auch am Infostand anwesend: Delphine Thiermann. Als stellvertretende Landesvorsitzende der Jungen Alternativen in Hamburg steht sie der Identitären Bewegung nah und macht sich schon mal Sorgen über eine "Entmannung der deutschen Sprache".
Bei über 20 gut gelaunten Aktivist*innen musste die AfD jedoch Widerspruch zu ihren antifeministischen und rassistischen Parolen akzeptieren. Viele Vorbeigehende nutzten die Möglichkeit, den gerade erhaltenen AfD-Flyer in unsere Müllsäcke zu entsorgen. Nachdem ein Anwohner den Protest aus dem Fenster beobachtet hatte, montierte er spontan ein Anti-AfD-Schild an seinen Kinderwagen und schloss sich den Protestierenden an. Und der Veräufer eines Ladengeschäfts machte mit selbstgemalten Plakaten unmissverständlich deutlich, was er von der AfD vor seinem Schaufenster hielt.
Nachdem einige Streifenwagen der Polizei eigetroffen waren, nutzte die AfD die Gelegenheit, sich mal wieder als Opfer zu inszenieren. So wurde u.A. eine Anzeige wegen einer frei erfundenen Körperverletzung erstattet. Leider zeigte sich die Polizei zum wiederholten Mal als willfähriger Helfer der AfD im Wahlkampf. Unter dem Vorwand, man sei Zeuge einer Straftat - nämlich einer unangemeldeten Versammlung - versuchte die Polizei die Personalien aller Protestierenden aufzunehmen und das rechtmäßige Verteilen von Flyern zu unterbinden. Doch allen Widrigkeiten zum Trotz war der Protest erfolgreich: Gegen 12 Uhr gab die AfD entnervt auf und baute ihren Stand ab.
Spontaner Protest gegen Infostand der AfD in NiendorF
Mit einem Infostand vor dem Tibarg-Center in der Niendorfer Fußgängerpassage versuchte die AfD am gestrigen Samstag ihre rassistischen und reaktionären Positionen zu verbreiten. Prominentes Mitglied der aussschließlich männlichen Riege war Dr. Alexander Wolf. Wolf sitzt als Abgeordneter und parlamentarischer Geschäftsführer für die AfD in der Hamburgischen Bürgerschaft. Er ist Mitglied der extrem rechten Burschenschaft Danubia und hat sich in der Vergangenheit bereits für die vom Verfassungsschutz als "rechtsextrem" eingestufte Partei "Die Republikaner" engagiert.
Die Parolen der AfD blieben in Niendorf nicht unwidersprochen. Die etwa 20 anwesenden Antifaschist*innen markierten den Stand mit Flatterband, Transparenten und bemalten Regenschirmen. Sie verteilten Flyer, um über die AfD zu informieren, und führten zahlreiche Gespräche mit der Niendorfer Bevölkerung. Gerührt hat uns etwa die 91-jährige Dame aus Ostfriesland, die von ihren Kindheitserfahrungen erzählte und unseren Protest gegen die AfD sehr begrüßte.
Leider versuchte die Polizei den legitimen Widerspruch gegen die antidemokratische Partei durch Personalkontrollen und sogar Anzeigen zu kriminalisieren. Wir sagen: Antifaschistischer Protest ist nicht kriminell, sondern notwendig! Wer die AfD als normale Partei verharmlost, verharmlost ihre menschenfeindliche Propaganda und nimmt damit in Kauf, dass sich der gesellschaftliche Diskurs noch weiter nach rechts verschiebt. Auch in den nächsten Wochen werden wir deshalb weiter das kritische Gespräch suchen.